Rheinpreußen ruft Alarm

Blagen ausse Siedlung

Gesungen vom Chor der Blagen Jetta, Barney am Akkordeon und Frank an der Ukulele auf der Mauerstraße, Rheinpreußensiedlung. Ein Live-Mitschnitt zu dem TV-Film „Mai im Revier“ für die Deutsche Welle (DW), Mai ’96 aufgenommen. Der Film wurde zuerst im Ausland (u.a. Afrika/Türkei) gesendet, dann Mai ’97 in BRD auf 3-SAT (mehrere Wh.).

Opa Weber

Kinderlied für Sesamstraße (NDR), ca. 1976 gesendet. „Opa Weber“ ist Frank’s erstes Lied übber die Rheinpreußensiedlung. Kurz danach entstand das Hochhaus-Lied, auch gemeinsam mit Kindern aus den Hochäusern getextet.

Das Hochhaus

Frank wohnte damals in einem Hochhaus-Ghetto, Sozialer Wohnungsbau, vergleichbar mit den „weißen Riesen“ in Homberg-Hochheide. Audio-Player

Als die Mieter frech geworden

…wurde sehr schnell unser „Hit“ bei Mieter-Streiks und Demonstrationen, weil alle mitsingen konnten (vor Rathaus, Banken usw.). Da wurden Namen genannt, da ging die Post ab, wenn wir gemeinsam „Wau – Wau“ und „Täterätätä“ sangen. Das war unser Lied; das war die Geschichte der Siedlung.

Rheinpreußen-Lied

…entstand gemeinsam in Stinas Küche im ersten besetzten Haus in der Schlägelstraße. Henk spielte Quetsche und wir sangen die Melodie „Wir lagen vor Madagaskar“. Das war allen bekannt. Es herrschte „Belagerungszustand“.

Rheinpreußen ruft Alarm (original)

Das Lied entstand spontan bei dem letzten Hungerstereik der Rheinpreußen-Mieter vor dem Duisburger Rathaus am 12. Februar ’79. Richard Limpert brachte den Text mit und las laut vor. Fasia Jansen summte plötzlich die Melodie von „Ein Bomben ist gefallen“ – ein Ostermarsch-Lied. Es passte auf Richard’s Text. Und schon sangen wir zum ersten mal das Lied in der Nacht auf den Rheinpreußentreppen. Uns wurde ganz warm bei der Kälte.

Genossenschafts-Lied

Nachdem wir 1985 (nach 10 Jahren Kampf um die Siedlung) die Genossenschaft gegründet hatten, machte Frank sich als Liedermacher nochmal auf die Socken: das Genossenschafts-Lied musste her! Die Aufnahme mit dem Rheinpreußen-Chor entstand für eine Rundfunk-Sendung von Ingrid Müller-Münch über unsere Siedlung. Barney Brands und Helmut (Lieder-) Meier begleiten uns mit ins Studio – mit Akkordeon und Mandoline. Jetta singt den Frauentext mit frecher klarer Stimme.

Gegen Spekulanten

Bei einem unserer ersten Straßenfeste tauchte plötzlich Klaus der Geiger, der Straßenmusiker aus Köln auf. Es muss der 22. Mai 1976 auf der Mauerstraße gewesen sein. Klaus fiedelte los und sang lautstark „Ge-, ge-, ge-, gegen die Banken, ge-, ge-,ge-, gegen Spekulanten. Das Haus wird besetzt, die Miete nicht bezahlt…“. Ha, da konnten wir was mit anfangen. Die Familie Vieler sitzt mit sechs Kindern in dem besetzten Haus auf der Kronen- Ecke Breitestraße. Strom und Wasser waren von der Stadt gesperrt. Dramatische Szenen und Kampftage. Kein Haus sollte mehr abgerissen werden! 25 Jahre später hat Klaus der Geiger in Köln für uns dieses Lied noch mal neu eingespielt.

Rheinpreußen ruft Alarm (live)

Live-Aufnahme aus dem Konzert Antananarivo, Madagaskar im Jan. 1983 mit der Gruppe „Rossy“. Bei ihrer Tournee durch Deutschland gaben Rossy und seine Musiker ein Ständchen in unserer Siedlung bei Christa und Fritz vorm Haus in der Mauerstraße – es war im Juli ’83. Ihr Song handelt von einem Reisbauern-Kollektiv auf dem Land. Die Bauern wehrten sich gegen schlechte Pruduktionsbedingungen und gründeten auch eine Genossenschaft – ähnlich wie wir.